Depression – sie kann Menschen jeden Alters treffen

Was heißt Depression ?
Depression ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Beschwerden:
Depressives Denken
Depressives Erleben
Körperliche Symptome

Erleben:
Ich sehe alles schwarz – niedergedrückte Stimmung
Ich bin unfähig – verminderter Glaube an sich selbst und seine Fähigkeiten
Ich habe Angst – Angst zu versagen, Angst, jemanden oder etwas zu verlieren, Angst, die Zukunft nicht bewältigen zu können, Angstanfälle
Ich kann mich nicht mehr freuen – Freudlosigkeit
Ich kann nicht einmal weinen – Gefühllosigkeit
Ich kann mich nicht aufraffen etwas zu tun – Antriebslosigkeit
Ich bin unter Dauerspannung – innere Unruhe, Antriebssteigerung

Denken:
Ich merke mir nichts, ich kann mich nicht konzentrieren – Denkhemmung, Konzentrationsstörungen
Ich kann mich nicht entscheiden – Entschlussunfähigkeit
Es ist alles sinnlos und leer – Selbsttötungsgefahr

Körperliche Symptome
Ich kann nicht schlafen – Schlafstörungen
Mir schmeckt nichts mehr, kein Appetit – Appetitverlust
Mir ist oft übel – Magen-Darmstörungen
Ich habe keine Lust auf Sex – Libidostörung
Ich kann nicht mehr, bin immer müde – Erschöpfung
Ich habe allerlei Beschwerden und Schmerzen (Kopfschmerzen, Spannungsschmerzen, Durchfälle, Engegefühl in der Brust, Würgegefühl) – Somatisierungen

Checkliste: (nach Wittchen, H.U. et al)

· Fühle ich mich seit einiger Zeit durchgängig traurig, niedergeschlagen oder hoffnungslos?
· Empfinde ich keine Freude, kein Vergnügen mehr, habe ich an vielem oder gar allem, was mich früher interessiert hat, das Interesse verloren?
· Bin ich ständig müde, erschöpft oder fühle ich mich wie ausgebrannt?
· Habe ich keinen Appetit mehr? Habe ich abgenommen?
· Kann ich seit längerer Zeit schlecht schlafen? Leide ich unter Ein- und Durchschlafstörungen oder wache jeden Morgen sehr früh auf?
· Fühle, bewege ich mich und denke ich verlangsamt oder wie unter Strom?
· Habe ich mein sexuelles Verlangen verloren?
· Fühle ich mich wertlos, unfähig, als Versager und an allem schuld?
· Habe ich in letzter Zeit auffällige Konzentrationsschwierigkeiten, kann ich mir nichts mehr merken?
· Erscheint mir das Leben sinnlos, bin ich so verzweifelt, dass ich manchmal denke „Schluß zu machen“?

Kinder und Jugendliche:

Wie erkenne ich depressive Kinder und Jugendliche?

Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter:
· Appetitlosigkeit, Nahrungsverweigerung
· Erbrechen, Gewichtsverlust oder starke Gewichtszunahme
· Schlafstörungen
· Schaukelbewegungen, motorische Unruhe oder Verlangsamung
· Einnässen, Einkoten
· Unlust, Interesselosigkeit, Weinerlichkeit
· Zerstörungswut, Destruktivität
· Spiel – und Kontaktstörungen

Jüngere Schulkinder
· Traurige, resignierte Grundstimmung
· Gereiztheit
· Ängstlichkeit, Unsicherheit
· Spielhemmung, Kontaktstörungen
· Leistungs- und Konzentrationsstörungen
· Einnässen, Einkoten
· Nägelkauen
· Psychosomatische Beschwerden

Ältere Schulkinder und Jugendliche
· Allgemeine Niedergeschlagenheit
· Grübeln
· Minderwertigkeitsgefühle
· Versagensängste
· Suizidphantasien, Suizidversuche
· Psychosomatische Beschwerden: Kopfschmerzen, Essstörungen
· Destruktivität, Aggressionsbereitschaft
· Drogenmissbrauch
· Extreme Risikobereitschaft

Depression bedeutet, die Kraft und den Glauben an die eigene Fähigkeit verloren zu haben. In schwereren Fällen reicht die Antriebskraft nicht mehr aus, aus dem Bett aufzustehen um den normalsten Alltagsanforderungen, wie sich waschen oder einzukaufen, nachzukommen.
Das Schlimmste für jemanden, der an einer Depression leidet ist, wenn die Umwelt meint: „so reiß Dich doch zusammen!“ Genau das kann er nicht.

Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung;
mehr als schlechte Laune, mehr als Traurigsein.

Depression hat viele Gesichter
Depression ist behandelbar
Nehmen Sie professionelle psychotherapeutische Hilfe in Anspruch